Hiphop Szene: OJ Slang im Interview
Er ist erst 23 und macht schon seit über 10 Jahren Musik. OJ Slang ist ein Newcomer am Musikhimmel, ein neuer Rap-Stern am Firmament und kommt trotzdem ganz tief aus dem Untergrund. Nach 5 Jahren Pause feiert seine Single Bingo Release. In 2016 machte er mit Intro auf sich aufmerksam und seitdem wartete das #TeamSlang auf neues Material.
OJ’s Community ist stark, das #TeamSlang feiert den jungen Musiker mit Hingabe. OJ Slang ist erfrischend anders, wenn man sich anschaut, was derzeit an deutschem Hiphop erfolgreich ist. Er passt nicht so richtig in eine Schublade, schon gar nicht in die mit dem Label „Mainstream“ drauf.
Dass bei OJ Slang vieles anders ist, als es im ersten Moment scheint, zeigt bereits der Künstlername. Wer an O.J. Simpson, den Sportler und Mörder denkt und bei Slang an genau diesen, wird eines Besseren belehrt. OJ steht für das umgedrehte Auge des ägyptischen Sonnengotts Ra, ein spiegelverkehrtes Horusauge. Das Auge des Ra symbolisiert ein kleines Organ in unserem Gehirn, die Zirbeldrüse. Sie ist verantwortlich für die Vorstellungskraft beim Menschen und steht auch für das Erschaffen positiver Zukunftsvisionen. Der berühmte Philosoph René Descartes beschrieb die Zirbeldrüse einst als den Hauptsitz der Seele. OJ dient also als Symbol für die Vorstellungskraft, Slang für die Art und Weise wie OJ Slang Dinge zum Ausdruck bringt. Übersetzt heißt OJ Slang „Visionssprache“.
OJ Slangs erste EP „Unendlich“ erscheint am 31.01. in wenigen Tagen. Zeitgleich wird auch seine zweite Single Paradies droppen. Doch wer ist OJ Slang eigentlich? Im Kurzinterview mit dem Rapper verrät er Maverick Society, was ihn inspiriert und wie er als Musiker gesehen werden möchte.
Seit wann machst du Musik? Wie bist du dazu gekommen?
OJ Slang: Ich mach‘ seit meinem 13ten Lebensjahr Musik. Ich fing das erste Mal an, zu schreiben – mitten in der Nacht. Es war das erste Mal, dass ich negative Gefühle in Energie, in etwas Positives umgewandelt habe. Das hat sich für mich nach Magie angefühlt.
Was steht hinter dem Track Bingo? Welche Geschichte willst du damit erzählen?
OJ Slang: Bingo ist nicht nur ein Song, in Bingo nehme ich die Leute mit und erzähle von den letzten Jahren meines Lebens, meinem Leben in der Hood.
Was inspiriert dich musikalisch? Woher nimmst du deine Einflüsse?
OJ Slang: Meine größte Inspiration zieh‘ ich aus wahren Geschichten, hauptsächlich aus meiner Vergangenheit oder den Erlebnissen meiner Brüder. Einige musikalische Einflüsse kommen auf jeden Fall aus den USA. Unter anderem von Young Thug, Lil Uzi Vert, XXXTentacion, Yung Lean, Lil Peep, Tory Lanez, $uicideboy$. Aber auch old school Rap von 50 Cent und Eminem. Auch aus Russland könnte ich einige Künstler nennen wie zum Beispiel Pharaoh und Boulevard Depo.
Viele sprechen davon, dass die Deutschrap Szene tief gesunken sei. Was sind deine Gedanken dazu? Siehst du dich als Teil der Szene oder möchtest du dein eigenes Ding machen?
OJ Slang: Ich möchte auf keinen Fall mit irgendeinem Deutschrapper in einen Topf geworfen werden. Dafür – so denke ich – ist das was ich mache, viel zu echt. Echt im dem Sinne, dass es echt kein Deutschrap ist! Wer das anders empfindet, sollte mir nicht folgen, das möchte ich einfach nicht. Ich will niemanden oberflächlich unterhalten. Ich will mit meiner Musik viel eher Menschen zeigen, dass alles möglich ist, sie ihren Traum leben können.
Man muss an sich glauben und auch an andere glauben. Für mich sind Community und Zusammenhalt unglaublich wichtig. Dieser Deutschrap-Film ist zurzeit genau das Gegenteil davon. Mir sind falscher Fame, Geld, klassische Statussymbole nicht wichtig. Ich möchte meine Vision zum Ausdruck bringen. Menschen sollen auch nach innen schauen und nicht nur die Welt da draußen in den Fokus nehmen.
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