Recap Highfield 2015
Am vergangenen Wochenende zog es mich zum Highfield Festival an den Störmthaler See. Da der Wetterdienst für Freitag Gewitter prophezeite und ich aufgrund eines Shootings wenig Zeit hatte, verpasste ich den ersten Tag und damit auch Marteria. Den Samstag und Sonntag verbrachte ich dafür umso intensiver mit Festivalbühne, Handbrot und zahlreichen Photobombern. Als ich am späten Nachmittag das Highfield erreichte, spielten gerade The Gaslight Anthem auf der Green Stage. Ein Einstieg, der kaum zu toppen ist. Noch während des Gigs zog es mich aufs Riesenrad, da ich das Festival, die zahlreichen Festivalgänger und die unterschiedlichen Bühnen aus einer besonderen Perspektive festhalten wollte. An meine Höhenangst erinnerte ich mich erst, als es schon zu spät war. Kaum ging es die ersten Meter aufwärts, machte sie sich unweigerlich bemerkbar. Weiche Knie und Schmetterlinge im Bauch gepaart mit Anflügen von Panik. Wer mir auf Snapchat unter Mia_Mialicious folgt, konnte dieses Szenario im Prinzip live miterleben. Ein netter, überaus betrunkener Herr in meiner Gondel konnte nicht an sich halten, drehte uns immer wieder und verbalisierte Szenarien wie in einem Katastrophenfilm. „Wenn wir jetzt abstürzen, überlebt das keiner.“ Nach der vierten Runde ließ die Angst etwas nach und ich konnte die Höhe endlich ein wenig genießen. Der Ausblick über das Highfield Festival und den Störmthaler See war einfach wunderschön! Was für mich schon Nervenkitzel genug ist, hebt andere sicher nicht einmal im Ansatz an. Ich muss dazu sagen, dass ich keine Angst habe, sobald ich die Kontrolle über eine Situation besitze. Klettern ist zum Beispiel möglich. Bungee Jumping dagegen wäre mein Tod. Ich würde auf der Plattform in schwindelerregender Höhe vermutlich einfach losflennen. Wer Lust auf einen Bungeesprung hatte, musste auf dem Highfield Festival 70 Euro blechen. Da es zahlreiche Menschen gibt, die alkoholisiert nach ganz besonderen Herausforderungen suchen, war diese Attraktion eigentlich in Dauerbenutzung.
Ich hatte die fünf Runden auf dem Riesenrad hinter mich gebracht und freute mich über den festen Boden unter meinen Füßen. Anschließend schaute ich mich ein wenig auf dem Festivalgelände um. Mir fiel auf, dass im Vergleich zu 2014 mehr Fressbuden und mehr Merchandise angeboten wurden. Ich traf Loni von Treibholz, schaute mir Caps, Sonnenbrillen und Co. an. Ich bahnte mir meinen Weg durch die vielen Feierwütigen, die mir mit Freude vor die Kamera liefen. Vor der Blue Stage wurde es eng, denn K.I.Z. sollten gleich spielen. Bei dem Track „Urlaub fürs Gehirn“ grölten und rappten die Leute Zeile für Zeile mit. DJ Auge machte seinem Namen alle Ehre und auch bei „Ehrenlos“ rappten die Leute Wort für Wort mit. Bei „Der durch die Scheibeboxxxer“ drehte die Menge dann regelrecht frei. Kurz vor null Uhr wechselte ich die Bühne, da The Offspring gleich ihren Auftritt hatten. The Offspring sind für mich Dexter Holland und Noodles und ich war gespannt, ob sie sich verändert hatten. Ich habe sie vor Jahren bereits einmal live gesehen. Das war kurz nachdem „Pretty Fly“ ein Riesenhit wurde und ist demzufolge schon lange her. Ich mochte ihre alten Sachen immer am liebsten, doch auch neues Material wie „Coming For You“ hat seinen Reiz. Ich war überrascht, wie wenig die Stimme von Dexter gealtert ist. The Offspring sind auch heute noch immer eine hervorragende Liveband! Das Publikum liebte sie, mit jeder Minute und jeder neu entzündeten Rauchfackel bebte, sprang und moshte die Menge stärker.
Sonntag sah es sehr stark nach Regen aus. Auf dem Festivalgelände angekommen, merkte ich wie die Leute zum großen Teil sehr erschöpft waren. Bei LaBrassBanda hatte man sich stark verausgabt und bei The Wombats entspannte man wieder ein bisschen mehr. Flogging Molly erweckte die Menge wieder zum Leben! Ich kannte die Folk-Punk-Rock-Band bereits, hatte sie jedoch noch nie live gehört. Die Folkklänge machten unglaublich gute Laune und sorgten dafür, dass man die tiefschwarzen Wolken am Horizont kaum noch wahrnahm. Als es zu regnen begann, störte das kaum jemanden. Die Leute tanzten und sangen im Regen. Im Anschluss spielte Interpol auf der Blue Stage. Ich mag Interpol sehr und freute mich irrsinnig, sie endlich einmal spielen zu sehen. Als ich jünger war, stand ich sehr auf Indie Rock. Damals waren Bands wie Interpol eine willkommene Abwechslung zu KoRn oder RATM. Während des Konzerts begann es erneut zu regnen, ziemlich stark sogar. Obwohl ich die Band sehr mag, entschieden mein Fotograf und ich uns dazu, das Festival zu verlassen. Das Highfield fand in diesem Moment ein jähes Ende. Zahlreiche Festivalgänger strömten zum Zeltplatz, während ich aus der Ferne Interpol nachtrauerte. Ich ärgere mich im Nachgang etwas darüber, nicht länger im Regen ausgehalten zu haben. Den Headliner Broilers habe ich folglich eiskalt geschwänzt. Wer von euch das Highfield verpasst hat, kann das ein oder andere Konzert beim WDR Rockpalast nachholen. Das 18. Highfield Festival hat mir erneut ein ausgezeichnetes Wochenende beschert und ich werde auch nächstes Jahr wieder an den Störmthaler See fahren. Wer von euch war ebenfalls auf dem Highfield Festival? Was waren eure Highlights?
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Da hast du ein paar echt tolle Bilder geschossen.
Allerliebsten Dank! <3
Ohh, wie gerne ich auch mal zum Highfield möchte… So tolle Location, tolle Leute (jedenfalls sieht es auf den Fotos aus, als hätte jeder Spaß und sich alle lieb) und super Bands. Mein Highlight wäre in diesem Jahr auf jeden Fall die Wombats gewesen. Let´s dance to Joy Division…