Cellulite – what has changed?
Vor zwei Jahren habe ich mehrfach über Cellulite im Kontext von Schröpfmassagen berichtet. Die Artikel werden auch heute noch viel geklickt. Ihr Inhalt hat mich damals tatsächlich sehr beschäftigt. Ich habe regelmäßig Ausdauersport gemacht und trotzdem konnte ich zählen, wie die Dellen an meinen Oberschenkeln mehr wurden. Es gab Abende, da stand ich todtraurig vor dem Spiegel, da ich es einfach nicht verstand. Ob durchblutungsfördernde Massagen, Schröpfen, noch härtere HIIT-Einheiten – so richtig los wurde ich die Dellen nicht. Ich fühlte mich hässlich, trug ungern kürzere Hosen oder Röcke.
Mein Bindegewebe hatte sich durch die Schröpfmassagen tatsächlich etwas gebessert, keine Frage. In seiner Wirkungsweise ist Schröpfen mit Endermologie vergleichbar und in Hollywood schon länger ein Garant für tolles Bindegewebe. Ohne sichtbaren Effekt hätte ich mir den Stress mit Prorelax und Vakuummassage wohl auch nicht gegeben. Auf längere Zeit hat es jedoch nur mäßig funktioniert. Sobald ich in stressigen Phasen 2-3 Wochen nicht schröpfte, lagerte sich das Wasser wieder ein und ich ärgerte mich über meine Nachlässigkeit. In meinem Kopf machten diese Beautyrituale Sinn, in der Realität kosteten sie mich viel Zeit und lieferten nur begrenzt Ergebnisse. Ohne Fleiß keinen Preis. Disziplin ist das A und O, wenn man via Schröpfmassage auf eine glatte Hautoberfläche hofft.
Manche werden nun denken, dass jede von uns an Cellulite leidet und man sowieso nichts dagegen tun kann. „Entspann‘ dich mal, das ist doch normal!“ Sicher ist es das und wer ohne den Wunsch nach einem schönen Bindegewebe durchs Leben geht, den beglückwünsche ich an dieser Stelle recht herzlich. Glaub‘ mir, ich würde mir zu gerne eine Scheibe von dir abschneiden. Cellulite ist ein belangloses Thema und eigentlich dürfte es mich nicht die Bohne interessieren. Tja, wäre da nur nicht… – wäre da nur nicht eine gewisse genetische Disposition mütterlicherseits, die mich schon als Kind erschreckt hat.
Besenreiser, Lymphödeme und Cellulite vom Oberschenkel bis zu den Knöcheln. Vermutlich fand ich den Anblick der Beine meiner Mutter etwas seltsam, da das geschundene Bindegewebe auf naive Kinderaugen so wirkte, als könnte es weh tun. „Tut das weh, wenn du da blaue Äderchen hast?“ – so oder so ähnliche Fragen stellte ich ihr damals tatsächlich. Schmerzen hatte sie und hat sie auch heute nicht, doch leidet sie mehr als damals unter ihren Wassereinlagerungen. Rückblickend gesteht sie ein, dass sie mehr auf ihre Bindegewebsbeschaffenheit hätte achten müssen. Sie konnte damals nicht absehen, wie es sich über die Jahre verschlechtern würde. Schwangerschaften und drei Kinder, da war Sport über Jahre einfach nebensächlich.
Ich habe keinen Anspruch an Perfektion, doch einen Worst Case möchte ich unbedingt vermeiden. Damit meine ich das gesamte Paket, das von aufgeschwemmten Fettzellen über schwere Beine bis zu Besenreisern reicht. Cellulite ist für mich also kein rein kosmetisches Problem. Es tangiert zwar hauptsächlich die Optik, jedoch auch das Wohlbefinden und auf lange Sicht die Gesundheit. Zwar kann man die Dellen als ein durch Wasserretention bedingtes ästhetisches Problem bezeichnen, doch kann dies bereits auf schwache Venen hindeuten. Und wer mag schon schwere und müde Beine?
Durch zahlreiche Selbstversuche weiß ich recht gut, was gegen Cellulite hilft und was nicht. Von Shorts aus Neopren bis hin zu Tights und Jeans mit Wirkstoffen – als Opfer guter Bewertungen bei Amazon habe ich einiges getestet. Ich werde euch keinen Ratgeber präsentieren, sondern nur einige Hard Facts benennen.
1. Cellulite ist häufig hormonell bedingt bzw. ist abhängig vom weiblichen Geschlechtshormon Östrogen. Wer eine östrogenhaltige Pille nimmt, hat meist schon schlechtere Karten in Hinblick auf eine glatte Kehrseite. Nach dem Absetzen der Antibabypille hat sich mein Bindegewebe mit der Zeit deutlich gebessert. Ein anderes (hormonfreies) Verhütungsmittel ist also immer eine Option, wenn ihr tatsächlich sehr darunter leiden solltet. Eine Schwangerschaft beeinflusst aufgrund des angepassten Hormonhaushalts die Beschaffenheit des Bindegewebes meist drastisch und es ist nicht ungewöhnlich, dass sich dieser Zustand nach der Geburt nur langsam wieder verändert. Mutter Natur hat sich etwas dabei gedacht, als sie uns ein solches Bindegewebe mitgegeben hat. Auch ist die Fettverteilung im Körper auf unterschiedliche hormonelle Zustände (z.B. bedingt durch Ernährung) zurückzuführen. Geduld und realistische Erwartungen sind folglich wichtig.
2. Ausdauersport als probates Mittel gegen Cellulite? Das ist wie ein Kampf gegen Windmühlen. Beim LISS Cardio (übersetzt eine Stunde bei 8 km/h auf dem Laufband oder für 30 Minuten auf dem Crosstrainer) wenig schwitzen und dabei „alles geben“? Damit tut ihr etwas für eurer Gewissen, doch nichts für euer Bindegewebe. Hartes Krafttraining und wirklich harte HIIT-Einheiten sind in Kombination unendlich viel effektiver. Eigengewichtsübungen helfen gegen Cellulite so gut wie nichts, es sei denn ihr macht Burpees, High Knees oder einbeinige Squats. Ihr wollt Ergebnisse? Die gibt es nur außerhalb der Comfort Zone. Der entspannte BBP-Kurs ist in jedem Fall nicht der Weg zum Erfolg. Geht ins Gym, trainiert im Freihantelbereich, macht Kraftdreikampf und Übungen für die kleineren Muskelgruppen an euren Beinen. Nach etwa 3 Monaten wird sich euer Bindegewebe deutlich straffer anfühlen. Regelmäßiges Training stärkt außerdem die Venen und beugt Wassereinlagerungen und Besenreisern vor. Bei starken Venenproblemen und Krampfadern solltet ihr auf Ausdauersport wie Schwimmen oder Radfahren setzen und Kraftsport tendenziell vermeiden.
3. Euer Insulinspiegel sollte möglichst konstant sein und nicht wie eine Sinuskurve Berg- und Talfahrt spielen. Ernährt euch außerdem möglichst basisch. Wer mit dem Nutellaglas einen Pakt geschlossen hat und seine Bauchspeicheldrüse ordentlich auf Trab hält, hat es mit einem guten Bindegewebe deutlich schwerer. Das Körpergewicht sollte außerdem keine großen Sprünge machen. Wer über lange Zeit eine gesunde, vollwertige Ernährung einhält und auf einen stabilen, guten Körperfettanteil achtet, macht es den Dellen in jedem Fall schwer.
4. Pflege ist wichtig, denn man nimmt sich Zeit für sich. Eine Creme gegen Cellulite ist sicher kein Wundermittel, von dem man zuviel erwarten sollte. Doch in Verbindung mit einer Massage, fördert die regelmäßige Pflege die Durchblutung und hat daher in jedem Fall Berechtigung. Außerdem belohnt sie uns mit glatter und weicher Haut, die sich durch die Textur der Creme häufig fester anfühlt. Das 419 Fluide Anti-Cellulite mit Cryo-Effekt von Maria Galland* kühlt die Haut, lässt sie ebenmäßiger erscheinen und macht den Po gefühlt knackiger. Das Massageöl von Frei gegen Cellulite* eignet sich zum Beispiel fürs Schröpfen oder für konventionelle Massagen, die die Techniken der Lymphdrainage aufgreifen.
5. It’s all in the genes. Reiterhosen, dicker Po und unebene Oberarme lassen sich nicht komplett umformen, wenn sie durch Körperbau und Fettverteilung begünstigt werden. Es sei denn, ihr führt einen disziplinierten Fitness Lifestyle und macht beinah nichts anderes, als Makros zu tracken und 2x am Tag zu trainieren. Will sagen: Wir alle haben einen Alltag und sind nicht Wonder Woman. Vergleicht euch nur mit euch selbst. Ziele sind gut, doch es müssen die richtigen sein.
Vernachlässigt euer Bindegewebe nicht, doch macht euch deswegen auch nicht verrückt. Ich sehe anhand der Klickzahlen auf meine Artikel, wie viele Frauen sich scheinbar aufgrund ihrer Cellulite Gedanken machen. Ich nehme mich davon nicht aus, doch sind langfristige und realistische Ziele sinnvoller, als auf einen dellenfreien Po im Strandurlaub nächste Woche zu hoffen. Wie geht es euch mit diesem Thema? Seht ihr es entspannt oder achtet ihr ebenfalls ein wenig darauf, da euch schwache Venen, Besenreiser und Co. zusätzlich beschäftigen?
Klingt nach guten Tipps! Ich mag mein Bindegewebe leider nicht so besonders und versuche im Sommer mit Selbstbräuner ein bisschen zu kaschieren, was hier und da uneben aussieht. Ich habe nicht gewusst, dass Cardio weniger Ergebnisse bringt als Kraftübungen. Hast du da direkt Erfahrungen gemacht und kannst das vergleichen? Welche Übungen im Kraftbereich helfen deiner Meinung nach gut gegen Cellulite? :)
Hallo Lisa,
also ich mache meist Squats. Knöcheltief und ohne Gewicht. Und danach knapp unter 90 Grad mit Gewicht. Danach einzelne Übungen wie einarmige Beinpresse oder einbeinige Squats, Ausfallschritte (ein Bein auf einer Bank) und Wadenheben. :) Die Idee mit dem Selbstbräuner ist gut. Das habe ich dieses Jahr noch garnicht versucht. :D
Liebste Grüße!
Du hast mir gerade erklärt, warum ich jetzt in der zweiten Schwangerschaft wieder so wabbelig und dellig aussehe … ;) Aha!
Insgesamt habe ich, wie ich finde, eher Glück gehabt. Letzten Sommer hatte ich ein echtes Wohlfühlgewicht (was aber zu halten nicht ganz einfach war – esse ich nach Appetit liege ich so 5 Kilo drüber…) und ich habe festgestellt, dass ich, wenn ich ein wenig dünner bin, weniger (auffällige?) Cellulitis habe. Auch was ich esse, wirkt sich mE entscheidend aus. Zucker, Kohlenhydrate und Fett? Kannste sehen. Obst, Gemüse, Eiweiß? Glattere Haut.
Zwar wusste ich auch im Sommer, dass ich leichte Winkeärmchen habe (vermute Genetik), mein Po etwas platt ist und die Haut an den Beinen nicht ganz glatt und mein Körper auch den ein oder anderen Dehnungsstreifen hat, aber da ich, wie du sagst, mich an mri gemessen habe, fand ich mich wirklich ansehnlich :) und das war dann auch schon ein gutes Körpergefühl.
Jetzt find ich mich nicht so toll, aber es ist mir in der Schwangerschaft auch egaler. Ein Jahr nach der Geburt kann ich mal drüber nachdenken, davor bin ich Mama. Auch dieser Stress, dem Frauen ausgesetzt sind, (Afterbabybody bla man googele dazu Carolin Kebekus!) ist echt bescheuert.
Aber fragt mich mal nach der zweiten Entbindung :))
Ich finde es sehr wichtig, dass man sich nur mit sich selbst vergleicht. Egal wie viel Sport ich mache, ich würde nie tolle Wadenmuskeln oder einen geraden Rücken bekommen. So ist es auch mit dem Bindegewebe. Ich habe einfach nicht die genetischen Voraussetzungen für richtig straffe Haut. Doch es hat sich im letzten Jahr gebessert, von daher toi toi toi. Und ein gutes Körpergefühl sollte auch jenseits von Idealmaßen und Co. möglich sein. Würde ich auch nur nach Gusto essen und nicht auf ein bisschen Vernunft achten, wäre ich vermutlich eher 10kg schwerer. :D Passt aber, immerhin verteilt es sich gut. :D
Caroline Kebekus habe ich gegoogelt. Ich mag den Clip…sowas wie „erst wenn wir uns richtig sche*ße finden, erhöht das die Kaufkraft für Diätdrinks“ und Co. Da ist schon was dran. -.-
Liebe Grüße!
Ohja, das ist auch mein Thema! Aber nachdem ich festgestellt habe, das wirklich fast jede Frau mehr oder weniger Dellen und „Schwangerschaftsstreifen“ hat, selbst meine (wirklich sehr dünne und trainierte Trainerin im Studio!) war ich um einiges beruhigter. ;)
Wobei ich mich auch ganz lange damit gequält habe, da es bei mir leider auch sehr genetisch bedingt ist – ein schwaches Bindegewebe. Bereits mit 12 durfte ich mir im Schulschwimmunterricht anhören: „Haha, bist du schwanger? Das sind doch Schwangerschaftsstreifen!“ Tja… in dem Alter war das für mich natürlich lange blanker Horror. Und das erste Mal (etwas kürzere) Shorts habe ich dann tatsächlich erst getragen, als ich schon gute 20 Jahre alt war, genauso das erste Mal einen Bikini… *puh* Dazu kommen noch die vererbten Krampfadern, die man zum Glück bisher nur an „schlechten“ Tagen extrem sieht…früher oder später werde ich da aber auch an einer OP nicht mehr vorbei kommen, da es auch gesundheitlich nötig sein wird. Wobei man sich selbst tatsächlich immer viiiel schlimmer ansieht, als die Umwelt einen – man schaut sich selbst ja wirklich immer gaaaanz genau an und entdeckt jedes noch so kleine Detail – eigentlich total unnötig ;-)
Auf jeden Fall creme ich auch jeden Tag, mache Sport (ein „Full-Body-Workout“ alias Aerial Hoop und Polefitness) und versuche viel Wasser zu trinken – wenn es besser wird, dann freut es mich, aber Tatsache ist, dass es immerhin die letzten 1-2 Jahre nicht schlechter geworden ist! Das ist doch auch mal was… :D
Cellulite, Besenreiser, Dehnungsstreifen – hier ich!
Und ja – wer hat es nicht? Aber trotzdem: Dieses Gefühl, vor dem Spigel in Tränen ausbrechen zu wollen, kenne ich nur zu gut. Und dabei habe ich mich immer nur mit mir selbst verglichen. Die Veränderungen, die das Älterwerden mit sich bringt, machen mir Angst – aber das Älterwerden bringt glücklichweise auch eine Portion Gelassenheit (ja, ich weiß, das klingt paradox) mit sich.
Also mein größtes Problem sind wohl die Besenreiser. Bereits mit 14,15 hatte ich einige sichtbare. Jetzt mit 29 sind es so viele, dass ich mir wohl im Herbst einen kleinen Lasereingriff genehmigen werde – ob es denn was bringt, werde ich dann ja sehen. Da ich aber bereits seit 10 Jahren darüber nachdenke, kann ich das guten Gewissens über mich ergehen lassen.
Das mit der Ernährung, der Durchblutung, der Pille und den Genen unterschreibe ich mal so – spielt alles eine tragende Rolle.
Schröpfen und Zupfen fällt bei mir flach wegen der Besenreiser. tägliche Büroarbeit und hin und wieder Sauna begünstigen die fiesen Biester noch – da kann ich noch so viel Sport machen, wie ich will.
Was die Cellulite angeht, würde ich auch auch sagen, dass meine Haut mit viel Sport und gesunder Ernährung straffer wirkt. Außerdem habe ich die Pille abgesetzt, ich bilde mir ein, dass ich staffer und schlanker bin.
Wenn ich deinen Artikel noch um 1 Punkt ergänzen darf: Wechselduschen ;-)
Etwas für die Harten! Wenn ich es mal durchziehe (so 3 mal im Jahr^^) werde ich mit einem super Gefühl in den Beinen belohnt.
Alles Liebe, AD :-)
P.S. Wir sind trotzdem schön so, wie wir sind ;-)