#Break Up And Move Berlin + Verhütung
Vergangene Woche bin ich ziemlich herumgekommen, wie ich euch in diesem Video bereits erzählte. Die ersten zwei Tage der Woche habe ich in Düsseldorf verbracht, dann ging es nach Berlin und anschließend nach Nürnberg. Samstag früh um 08:00 Uhr startete im Umspannwerk das #BreakUpAndMoveBerlin-Event. Die von Jenapharm organisierte Veranstaltung drehte sich um einen gesunden und bewussten Lebensstil, zu dem ein gutes Körpergefühl gehört. Sport und gesunde Ernährung sind wichtige Faktoren, um sich wohl zu fühlen. Für mich als Frau ist die richtige Verhütung ebenfalls ein Aspekt, der sich stark auf mein persönliches Wohlbefinden auswirkt. Meinen Artikel „Risiko Antibabypille“ werden die meisten von euch kennen und auch meine nachfolgenden Berichte über alternative Verhütungsmethoden wurden gerne geklickt. Seit einiger Zeit teste ich NFP und komme bisher noch nicht wirklich damit zurecht. Um ehrlich zu sein, fehlt mir für diese Methode ein wenig die Disziplin. Auch hat mich meine Schwester gebeten, einen zusätzlichen Artikel zur Hormonspirale zu verfassen. Die Reihe ist also noch nicht abgeschlossen.
Für mich war es vor einigen Monaten die richtige Entscheidung, die Pille abzusetzen. Ich hatte im Nachgang noch einmal über wenige Wochen Haarausfall, sonst allerdings ausschließlich positive Veränderungen bemerkt. Was am Ende zu einem passt, muss jeder für sich selbst entscheiden. Manche von euch kommen hervorragend mit der Pille zurecht und ich würde es euch nicht madig reden. Wichtig finde ich allerdings, dass man über die verschiedenen Verhütungsmethoden korrekt informiert ist. Dieses Thema lag im Fokus des Events. Man möchte mit Halbwissen aufräumen und aktiv über Langzeitverhütung aufklären. Warum beginnen viele Frauen mit 15 oder 16 Jahren die Pille einzunehmen und bleiben dann meist über ein Jahrzehnt dabei? Es fehlen die Voraussetzungen und manchmal auch die Kompetenz, sich über weitere Optionen zu informieren. Man kann sich nicht neu oder erneut entscheiden, wenn keine Alternativen zu einer derzeitigen Situation greifbar sind. Informationen müssen zugänglich und nutzbar gemacht werden, um eine bewusste Entscheidung überhaupt erst zu ermöglichen. Dies trifft auf Verhütung, wie auch auf alle anderen Bereiche des Lebens zu.
Auf dem Event wurde zu Verhütung aktiv aufgeklärt. Im Nachgang kann man sich auf www.meine-verhütung.de zu den verschiedenen hormonellen und nicht-hormonellen Verhütungsmethoden belesen. Über Mythen und Halbwissen musste ich ein wenig schmunzeln. Via Beamer wurden fragwürdige Statements zum Thema an die Wand projeziert – natürlich zur Unterhaltung aller Anwesenden. Manches ist für mich weit hergeholt, anderes hört man tatsächlich immer wieder. Pillenpausen müssen sein? Sex während der Periode ist sicher? Coitus Interruptus ist eine Möglichkeit zu verhüten? Diese Liste ließe sich bestimmt noch ein wenig fortsetzen.
Gerade bei Letzterem muss ich den Kopf schütteln, denn ich habe eine Freundin, die schon mit Expertenwissen um den CI aufwartete. Beim ersten Mal Sex sei CI ja kein Problem, weil sich im Samenleiter keine Spermien befänden und der Lusttropfen so „clean“ sei. Vor dem zweiten Mal Sex müsse man dann sicherstellen, dass der Mann das Waschbecken ansteuert und man vielleicht doch zu einem Kondom greift? Ernsthaft? Ich halte das für komplett verantwortungslos. Solche Beispiele stehen exemplarisch dafür, wieviel Unwissen grassiert. Von daher fand ich es toll, dass man vergangenen Samstag vielseitig informiert wurde.
Sogar Experten wurden zu diesem Zweck eingeladen. Man konnte dem Gynäkologen Prof. Kai Bühling alle möglichen Fragen stellen und mit der Psychologin Yvonne Keßel sogar anonym via iPad chatten. Auch ich habe mich lange mit Prof. Bühling unterhalten und viel Neues über das Thema Verhütung und Schwangerschaft erfahren. Das Gespräch mit Yvonne verlief sehr interessant. Um das Ganze etwas aufzulockern und das persönliche Wohlbefinden zu unterstreichen, gab es beim Event sehr viel Bewegung aka #and move. Yvonne Richtsteig und Gloria Lauretti sorgten bei Zumba- und Yogasessions für abwechslungsreiche Workouts am Vormittag. Zum Sport gehört natürlich ein gesundes Frühstück, das mit Bananenbrot, Zucchini-Karotten-Muffins und verschiedene Smoothies sehr lecker war.
Ich habe an diesem Valentinstag viele sehr nette Leute getroffen und mich wahrscheinlich auch in das ein oder andere Fettnäpfchen manövriert. Einer bekannten deutschen Moderatorin und Ex-VJane musste ich beim Event auf die Nase binden, dass ich sie damals als Gesicht von zwei großen Musiksendern gerne gemocht habe. Selbstredend vor langer Zeit als ich – und implizit! auch sie – noch jung waren. Autsch! Dass sie eine klasse Moderatorin ist und auch viel geschauspielert hat, habe ich nicht erwähnt. So wurde mein nett gemeintes Kompliment gefühlt zu einem Nicht-Kompliment. Manchmal ist mein Mund schneller als mein Kopf und natürlich ist diese Frau noch immer jung und sollte nicht auf diesen Aspekt ihrer Karriere reduziert werden. Irgendwie habe ich ein Tollpatsch-Gen. Ich renne nicht nur gerne gegen die Möbel in meiner Wohnung, nein – ich renne auch manchmal wirr in meinen Gedanken.
Eine ebenfalls coole Type, die ich getroffen habe ist der Fotograf Markus Lutz. Ich habe ihn konsequent einfach nur Lutz genannt. Er hat vor der mit Kreide bemalten Tafel Bilder der Event-Teilnehmerinnen geschossen. Man konnte sich fürs Bild verschiedene Accessoires aussuchen, die eine Angewohnheit verkörpern sollten, von der man sich trennen will. Ich habe mich für den kleinen Wecker entschieden, der symbolisch für mein ausbaufähiges Zeitmanagement steht. Ich neige dazu, Dinge ihrem zeitlichen Aufwand nach knallhart zu unterschätzen. „Ach, das mache ich noch schnell. Dauert sicher nicht länger als zwei Stunden.“ Aus zwei werden dann ganz schnell fünf Stunden, ich gerate in Stress und sitze noch um 23:00 Uhr vor meinem Laptop. Auch habe ich die schlechte Gewohnheit, mich manchmal an Kleinigkeiten aufzuhalten, was zusätzlich sinnlos Zeit kostet.
Ich finde den Ansatz ganz spannend, sich bewusst von bestimmten Angewohnheiten zu trennen. Manches passt und funktioniert, andere Dinge müssen nochmal überdacht und geändert werden. Wenn man sich mit einer Sache nicht mehr wohlfühlt, kann man jederzeit aktiv werden. Es liegt in meiner Hand ob ich regelmäßig gut esse, genug schlafe und auf meinen Körper achte. Die letzten Monate haben mir gezeigt, dass eine veränderte Verhütung für mein persönliches Wohlbefinden ebenfalls wichtig war. Daraus leitet sich auch der Titel der Veranstaltung ab, denn ob bei der Wahl der Verhütung oder im Leben – man sollte nicht an (schlechten) Gewohnheiten festhalten, wenn Besseres auf einen wartet. Thanks to #Break Up And Move Berlin für den wundervollen Samstag!
Bildcredit: Jenapharm GmbH & Co. KG
Ich hab dich schon richtig verstanden ;) Und Hey: wir sind älter, weiser und cooler – was will man mehr?
Tolle Eindrücke hast du da mitgebracht. Wenn ich an mir was ändern könnte, dann wäre es wohl meine Neigung dazu mir zu oft über Kleinigkeiten sinnlos Gedanken zu mache. Das würde sicherlich Vieles einfacher machen ^^ Naja, bin dabei. Ich musste die Pille absetzen weil ich sie nicht vertragen habe… die hat mich psychisch so derart verändert, dass es nicht wirklich normal war.
Dito.
Und zwar jede, die ich ausprobiert habe.
Bin nun mit meinem Freund wieder zurück auf unsren Freund „Latex“. Auch wenn er – wie so viele Männer – immer rumjammert.
Er schwört aber auch, er wäre der Erste, der zur „Pille für den Mann“ greifen würde, wenn sie denn irgendwann wirklich mal rauskommt. Na, wir werden sehn…
Hey :)
Wurde bei dem Event auch über den IUB Verhütungsball gesprochen? Meine Frauenärztin und ich verfolgen gespannt die Erfahrungen der Mädels und Frauen in Österreich und fiebern auf die Zulassung in Deutschland ;)
Liebe Grüße
Hallo Michi,
hast du schonmal auf dieser Seite hier vorbei geschaut (https://liebelernen.wordpress.com/2014/09/13/ocon-iub/)? Dort findest du ganz, ganz viele Erfahrungsberichte und Kommentare zu dem IUB Verhütungsball. Ich selbst war auch auf dem Event in Berlin, aber über den IUB wurde da leider nicht gesprochen :-( Mal sehen, wie es in Deutschland mit der Zulassung weiter geht!
[…] Februar habe ich euch vom Break Up And Move Event erzählt, das von Bayer Healthcare mit Unterstützung der Jenapharm veranstaltet wurde. Bei dem […]
Sehr interessanter Bericht, den du da geschrieben hast :-)
Bin wirklich gespannt wie es mit der Zulassung ausgeht
Welche Zulassung meinst du bitte?
Hi,
Warum soll es immer nur der Aufgabe der Frau sein, für die Verhütung zu sorgen? Auch die Männer können sich hier mal etwas mehr Mühe geben. Und mal ganz ehrlich einfach ein Kondom überzuziehen, ist einfach als jeden tag die Pille zu nehmen.
Ich und mein Freund haben uns darauf geeinigt, dass wir halt Kondome beim Sex nutzen, sodass ich die Pille nicht mehr nehmen muss, da ich hier auch bei der Einnahme Probleme bekomme. Außerdem will ich nicht noch andere Verhütungsmittel nutzen, wie die Spirale oder so, macht nur noch mehr Arbeit und kostet Geld. Daher finde ich schon, dass die Verwendung von Kondomen die beste Möglichkeit darstellt, ist ja auch sehr sicher oder nicht.
Alles gute Tina