Hitzewelle: Sonnenschutz für empfindliche Haut!

von Mia

Ich möchte euch heute aus aktuellem Anlass (Hitzewelle!) verschiedene Produkte für Sonnenschutz für empfindliche Haut vorstellen, die in der Drogerie oder in der Apotheke erworben werden können. Empfindliche Haut reagiert vereinzelt auf normale Sonnenschutzprodukte mit Reizungen, sodass die Entscheidung für die richtige Marke nicht immer leicht fällt. Ich musste mich durch verschiedene Cremes bzw. Lotions testen, bevor ich wirklich zufrieden war.

UVA- und UVB-Schutz

Ob man sich nun für einen physikalischen oder chemischen Lichtschutzfilter entscheidet, ist jedem persönlich überlassen. Beides hat seine Vor- und Nachteile. Wichtig ist für mich bei einer Sonnencreme an erster Stelle die Verträglichkeit, direkt gefolgt von einem funktionierenden UVA- und UVB-Schutz.

UV-Filter absorbieren die energiereiche Strahlung und geben sie als energieärmere, langwelligere Strahlung wieder ab. Nach ihrem Absorptionsspektrum unterscheidet man UVA-, UVB- und Breitbandfilter (UVA-/UVB-Filter). Chemischen UV-Filter sind häufig Derivate von Campher, Salicylsäure oder Zimtsäure. Die entsprechenden Filter erkennt man an Bezeichnungen wie Methylbenzylidene Campher, Octyl Methoxycinnamate, Isoamyl Methoxycinnamate, Octyl Triazone oder Butyl Methoxydibenzoylmethane.

Der Nachteil bei chemischen Filtern ist, dass sie sich unter Einwirkung von UV-Strahlung schnell zersetzen und dabei freie Radikale entstehen, welche die Zellen schädigen können. Bei diesem Prozess kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Chemische Sonnenschutzfilter stehen außerdem in Verdacht, hormonelle Nebenwirkungen zu besitzen. Besonders hormonaktiv sollen die UVB-Filter sein, was unter Umständen eine Erhöhung des Risikos für bestimmte Krebserkrankungen bedeutet.

Feinteilige Titandioxid- und Zinkoxid-Partikel gelten als die wichtigsten, anorganischen UV-Filter. Sie streuen, reflektieren und absorbieren das UV-Licht. Bei physikalischen Filtern kann jedoch vermehrt Nanotechnologie zum Einsatz kommen, da Zinkoxid UV-Filter auf Basis von Nanopartikeln zu mikrofeinem Zinkoxid weiterverarbeitet werden. Das Bundesinstitut für Risikobewetung erhebt keine gesundheitlichen Bedenken bei Sonnenschutzmitteln, die höchstens zu 25 % mikrofeines Zinkoxid enhalten.

Das BfR stellt allerdings fest, dass diese Partikel in geringen Mengen in die Haut eindringen. Auf der Jahrestagung der US-amerikanischen American Association for Cancer Research im April 2007 wurde eine Untersuchung von Forschern der University of Massachusetts vorgestellt, die feststellte, dass Nanopartikel in Gewebezellen die DNA schädigen und Krebs auslösend wirken können.[1] Die Forscher empfehlen Vorsicht bei Fertigungsverfahren mittels Nanotechnologie und die Vermeidung eines unkontrollierten Entweichens in die Umwelt.

Insgesamt ist das Wissen über die Risiken zur Nanotechnologie unzureichend, weshalb etwaige Langzeitfolgen nicht abgeschätzt werden können. Zukünftig muss bei Kosmetika auch „nano“ draufstehen, wenn „nano“ drin ist. Das gilt aber erst ab 2013.

Viele konventionelle Sonnenschutzprodukte setzen sich sowohl aus chemischen, als auch physikalischen Filtern zusammen. Natürlich wäre die beste (risikoärmste?) Variante ein physikalischer Sonnenschutzfilter ohne Nanotechnologie, doch beantwortet das noch nicht die Frage nach der Verträglichkeit des Produkts. Leider ist ab einem LSF von 30 auch mit einer weißen Cremeschicht zu rechnen, welche nicht unbedingt alltagstauglich ist. Trotz aller Gefahren und Unzulänglichkeiten: Ein UV-Filter schützt vor Sonnenbrand, Hautkrebs und vorzeitiger Hautalterung und sollte daher unbedingt konsequent benutzt werden.

Sundance Sonnenbalsam

Bis ich eine Creme fand, die meine Haut nicht irritierte, musste ich mich durch mehrere sensitive Sonnenschutzprodukte testen. In meinen Augen eine schwierige Angelegenheit, denn obwohl meine Haut am Körper weniger empfindlich ist, hat sie zum Teil auf die Produkte reagiert. Der Sonnenbalsam sensitiv von Sundance (einer dm-Eigenmarke) wird auf der dazugehörigen website als geeignet für Neurodermitis, Psoriaris und Diabetiker Haut beschrieben. Das Produkt enthält 200 ml und kostet etwa 4 Euro. Für eine Sonnencreme ist dieser Preis sehr günstig.

Der Balsam riecht so, wie eine Sonnencreme oftmals duftet – der typische Sommergeruch. Beim Auftragen ist sie sehr ergiebig, fettet jedoch auch ein wenig. Nachdem man sich eingecremt hat, erlebt man leider das typische „alles-pappt-vor-Schmiere“-Gefühl. Für eine normal-empfindliche Haut ist diese preisgünstige Sonnencreme sicher eine gute Wahl. Meine Mimosenhaut war leider zu anspruchsvoll und reagierte.

An den Beinen, wo die Haut besonders trocken ist, hat der Sonnenbalsam sensitiv innerhalb weniger Augenblicke gebrannt. Im Gesicht konnte ich ihn garnicht verwenden, da er zu Rötungen geführt hat. Trotz allem ist toll, dass der Balsam ohne Duft-, Farb-, und Konservierungsstoffe und auch ohne Emulgatoren auskommt. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund empfiehlt diese Sonnencreme sogar.

AQUA, OCTOCRYLENE, C12-15 ALKYL BENZOATE, ALCOHOL DENAT., GLYCERIN, TITANIUM DIOXIDE, BUTYL METHOXYDIBENZOYLMETHANE, DICAPRYLYL CARBONATE, TRIACONTANYL PVP, VP/HEXADECENE COPOLYMER, BIS-ETHYLHEXYLOXYPHENOL, METHOXYPHENYL TRIAZINE, TOCOPHERYL ACETATE, PANTHENOL, CAPRYLYL GLYCOL, BENZYLIDENE DIMETHOXYDIMETHYLINDANONE, ACRYLATES/C10-30 ALKYL ACRYLATE CROSSPOLYMER, 1,2-HEXANEDIOL, AMINOMETHYL PROPANOL, SIMETHICONE, ETHYLHEXYLGLYCERIN, DISODIUM EDTA, XANTHAN GUM, ALOE BARBADENSIS LEAF JUICE POWDER, TOCOPHEROL

Der Sonnenbalsam sensitiv von Sundance, einer Marke von dm.

Nivea Pure & Sensitive

Nachdem es mit Sundance nicht so richtig klappen wollte und ich den Sonnenschutz für Kinder von Nivea immer gut vertragen habe, testete ich die Pure&Sensitive Sun Lotion. Die Flasche fasst 200ml und kostet dabei um die 10 Euro. Das ist durchschnittlich teuer, wobei die Creme leider nicht so ergiebig ist wie der Sonnenbalsam von Sundance.

Das Produkt ist ebenfalls frei von Parfüm-, Farb- und Konservierungsstoffen und riecht trotzdem sehr gut. Speziell für empfindliche Haut soll ein sofortiger Schutz möglich sein. Mit dieser Sonnencreme war es irgendwie komisch. Die ersten Anwendungen hatte ich keine Schwierigkeiten. Nach einiger Zeit Benutzung cremte ich mich wieder einmal am ganzen Körper ein und bemerkte dann zwei kleine Quaddeln am Bauch, die direkt nach dem Auftragen der Creme entstanden.

Kaum hatte ich die Creme abgewaschen, beruhigte sich alles wieder. Scheinbar gibt es doch die ein oder andere Unverträglichkeit, die für einen bestimmten Stoff vorhanden ist. Für Arme und Beine kann ich jedoch keine Reizungen feststellen, auch im Gesicht war alles in Ordnung.

Aqua, Butylene Glycol Dicaprylate/Dicaprate, Glycerin, Octocrylene, Alcohol Denat., C12-15 Alkyl Benzoate, Butyl Methoxydibenzoylmethane, Titanium Dioxide (nano), Dicaprylyl Carbonate, Glyceryl Stearate Citrate, Diethylhexyl Butamido Triazone, Hydrogenated Coco-Glycerides, Myristyl Myristate | Bis-Ethylhexyloxyphenol Methoxyphenyl Triazine, Ethylhexyl Methoxycinnamate, Aloe Barbadensis Leaf Juice, Tocopheryl Acetate, Stearyl Alcohol, VP/Hexadecene Copolymer, Xanthan Gum, Sodium Acrylates/C10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer, Sodium Citrate, Citric Acid, Trimethoxycaprylylsilane, Ethylhexylglycerin, Trisodium EDTA

Die Pure&Sensitiv Sun Lotion von Nivea Sun.

La Roche Posay Anthelios

Mein persönlicher Favorit stammt von La Roche-Posay: es ist das Anthelios Gesichtsfluid mit einem LSF von 20. Ich trage das Fluid am ganzen Körper auf (geht wunderbar!), denn es ist sehr ergiebig und reizt meine Haut nicht. Bei einer sehr empfindlichen Haut ist es ratsam, auf eine leichte und fettfreie Textur wie bei Anthelios zurückzugreifen.

Mit empfindlicher Haut aufgrund von Rosacea sollte man generell leichte Konsistenzen vorziehen. Aus der Linie gibt es verschiedene Produkte, sowohl als Spray oder Lotion. Der LSF reicht von mittlerem bis zu hohem Schutz, die Texturen unterscheiden sich dahingehend natürlich ein wenig. Was sagt die Nano-Ecke?

Zu einem Test für Sonnenschutzmittel im Juni 2010 teilte La-Roche-Posay Ökotest mit, dass für die Sonnenschutzprodukte von LRP zwar zum Teil nanoskaliges Titandioxid eingesetzt werde, dieses aber Klumpen bilde, die größer seien als 100 Nanometer – folglich die Haut nicht penetrieren können.[2] Das kleine Fläschchen mit der speziellen Dosiermöglichkeit erhält 50ml Inhalt und kostet dabei um die 13 Euro – kein Schnäppchen.

Auf Duftstoffe wird bei La Roche-Posay verzichtet, was vorbildlich ist. Nichts klebt, das Fluid brennt nicht einmal auf frisch rasierter Haut, was ich besonders gut finde. Auch die reichhaltigere Version von Anthelios (welche ich 2011 genutzt habe) ist sehr gut verträglich. Ein Überblick erhaltet ihr hier. Warum ich Anthelios außerdem schätze? Ein hoher PPD-Wert und die photostabile Zusammensetzung überzeugen mich trotz des Alkoholdenats im Produkt.

Die Inhaltsstoffe des SPF 30-Produkts sind hier aufgelistet.

Fazit – Sonnenschutz für empfindliche Haut

Sowohl von der Verträglichkeit, dem Hautgefühl und der angenehmen Konsistenz gewinnt für mich La Roche-Posay. Ein Sonnenschutz, den man weder sieht, noch spürt oder riecht. Was kann es Besseres geben? Mein absoluter Favorit!

Hier eine Auswahl weiterer Produkte bei Sonnenschutz für empfindliche Haut:

Verschiedene Ausführungen (auch physikalischen Schutz) gibt es bei Avène.
Ebenso geeignet ist die Sonnencreme von Physiogel.
Für das Gesicht eignet sich die Melascreen Sonnencreme von Ducray.
Auch Ladival hat Produkte für sehr empfindliche Haut.
Verschiedene Produkte von Eucerin.

[1] Quelle: Artikel bei Wikipedia zur Nanotechnologie

[2] Quelle: Ökotest

Diskussion

Bisher 10 Kommentare zu “Hitzewelle: Sonnenschutz für empfindliche Haut!”

meinehautdiezicke sagt:

20. August 2012 um 18:50 Uhr

Schade, dass die von LRP so teuer ist, die einzige, die keine Stoffe enthält, die bei mir blühende Landschaften verursachen… :/

Antworten
- Mia Alabaster sagt:
  
  22. August 2012 um 10:16 Uhr
  
  Hallo du!
  
  La Roche-Posay ist leider wirklich etwas teurer, doch für mich leider ohne große Alternative. Ich spare dafür einfach an anderen Stellen, wie z.B. tollen Sonnenschimmerölen oder Erfrischungssprays. :D Blühende Landschaften…eigentlich klingt es so nett – doch es ist so ärgerlich. -.-^^
  
  Liebe Grüße
  
  Mia
Bambi Twelvetrees sagt:

20. August 2012 um 18:16 Uhr

Toll :) … das bestätigt meine Entscheidung mir das La Roche-Posay Fluid für den Urlaub zu holen, mit LSF 50 dann allerdings.

Antworten
- Mia Alabaster sagt:
  
  22. August 2012 um 10:14 Uhr
  
  Hallo Bambi!
  
  Lichtschutzfaktor 50 ist für den Urlaub natürlich die bessere Wahl. Da ich dieses Jahr nur den durchwachsenen Sommer in Deutschland genieße, kommt ich als Hauttyp 2 wunderbar mit LSF 20 zurecht. :)
  
  Das Fluid ist in jedem Fall sehr angenehm zu tragen. :D
  
  Liebe Grüße
  
  Mia
viva sagt:

26. August 2012 um 12:57 Uhr

Ich habe nach dem Urlaub auch so eine leichte Nesselsucht bekommen und vermute auch das es eine allergische Reaktion auf die Sonnencreme war (die normale Sundance) bin mir aber nicht sicher, werde das nächste Mal aber auf jeden Fall einen Sonnenschutz aus der Apotheke mitnehmen : )

Antworten
- Mia Alabaster sagt:
  
  27. August 2012 um 17:32 Uhr
  
  Hallo Viva,
  
  das kann man nicht pauschalisieren. Neben der Reaktion auf die Sonnencreme können auch eine polymorphe Lichtdermatose (PLD) oder photoallergische Reaktionen der Haut einen solchen Ausschlag auslösen. Ich hatte letzte Woche nach intensivem Sonnen ebenfalls Probleme mit der Haut und tippe bei mir auf eine PLD. Da du ein dunkler Hauttyp bist, erscheint mir das bei dir unwahrscheinlich. Besitzt deine Sonnencreme von Sundance denn eine sehr fettige Konsistenz? :( Ansonsten besser fettfreie oder gelartige Zusammensetzungen vorziehen. :D
  
  Liebe Grüße
  
  Mia
Sonnenschutz – Fokus auf UVA / vorzeitige Hautalterung – Teil III | SkinCareInspirations sagt:

13. Juni 2014 um 19:24 Uhr

[…] Alabaster Mädchen […]

Antworten
» Meine Beach Must-Haves sagt:

5. Juli 2015 um 23:43 Uhr

[…] erster Stelle die Verträglichkeit, direkt gefolgt von einem photostabilen UVA- und UVB-Schutz. Das hat sich seit 2012 nicht geändert und noch immer bin ich ein großer Fan von La Roche-Posay und seinem Anthelios-Sonnenschutz. Auch […]

Antworten
Sibille Kampingen sagt:

6. Januar 2017 um 11:55 Uhr

Sonnenschutz für empfindliche Haut ist sehr wichtig. Man muss aber nicht mehr zu den altmodischen Schirmen greifen. Bin kürzlich beim Stöbern auf die Möglichkeit gestoßen Sonnensegel online kaufen zu können. Und was fürs Auge sind sie scheinbar auch.

Antworten
Sonnenschutz mit Eucerin | Maverick Society sagt:

20. Februar 2020 um 11:01 Uhr

[…] kaum Linderung kennt. Als empfindliche Hauttype ist Sonnenbrand doppelt anstrengend. Warum ist Sonnenschutz überhaupt so […]

Antworten

Meinung? Antworten abbrechen